Leistungskurs Deutsch informiert sich über Kindertrauerbegleitung
Am 07. November 2024 wurde uns, dem Leistungskurs Deutsch des 13. Jahrganges der Beruflichen Schulen des Kreises Nordfriesland in Husum, die Arbeit der Kindertrauerbegleitung des Ambulanten Hospiz-Dienstes Husum und Umgebung e.V. vorgestellt und mit viel Empathie und Hingabe erklärt.
Aber wie kamen wir eigentlich dazu?
Der Anlass war unser Poetry Slam Abend, bei dem wir unsere selbst erstellten Texte vorgetragen haben. Dieser Abend war ein voller Erfolg und wir haben eine große Spende gesammelt. Diese sollte an einen gemeinnützigen Verein in der Region gehen und die Wahl fiel auf die Kindertrauergruppe des AHD in Husum.
Um die Spendengelder zu übergeben, haben wir als Kurs mit 20 Personen einen Ausflug dorthin gemacht. Die Räumlichkeiten befinden sich in der Süderstraße 10 in Husum. Zwei freundliche Mitarbeiterinnen, eine ehrenamtliche und eine hauptamtliche , nahmen sich viel Zeit für uns und stellten sich persönlich vor, erläuterten die grundlegende Theorie und das Angebot ihrer Arbeit. Ihr Ziel ist es Trauernde, die nahestehende An- oder Zugehörige verloren haben, zu begleiten und zu unterstützen, ihnen Raum zu geben und eine sichere Umgebung zu schaffen, in der sie ihre Gefühle ausdrücken und verarbeiten können. Sie legen in der Kindertrauer besonderen Wert darauf, den Verlust und den Tod nicht zu beschönigen, sondern ehrlich und authentisch damit umzugehen, weil Kinder und Jugendliche die Wahrheit brauchen.
Beschreibung der Angebote der Kindertrauer
Das Team erläuterte, dass der AHD im Berich der Kindertrauer vielfältige Angebote anbietet: von Einzelgesprächen über Gruppensitzungen bis hin zu kreativen Aktivitäten und Ausflügen. Besonders wichtig ist ihnen, dass Trauernde nicht allein gelassen werden. In der Gruppe haben Kinder und Jugendliche die Möglicheit, mit anderen in ähnlicher Lage zu sprechen, was oft eine wertvolle Hilfe ist, weil dadurch das Gefühl der Einsamkeit der Kinder gelindert wird. Die Kindertrauerbegleitung wird einfühlsam und mit viel Geduld gestaltet, sodass auch die Jüngsten lernen, ihre Gefühle zu verstehen und auszudrücken. Das Angebot der Kindertrauer wird fast ausschließlich über Spendengelder finanziert und lebt von dem Engagement und dem Ehrenamt der Menschen, was uns sehr beeindruckt hat. Alle Angebote des AHD sind kostenlos.
Was wurde uns gezeigt und was mussten wir machen?
Wir bekamen viele Bücher zu Veranschaulichung, welche Bücher häufig hier gezeigt und verwendet werden. Eines davon war z.B. eine Art Freundschaftsbuch, nur eben für die Verstorbenen. Die Kinder bekommen dieses Buch, um alles dort zu notieren, woran sie sich erinnern können. Außerdem haben wir Gefühlsmonster bekommen. Das waren Karten mit vielen verschiedenen Monstern, die verschiedene Gefühle ausdrücken. Uns wurde erklärt, dass die Kinder diese Karten bekommen und damit legen sollen, wie sie sich gerade fühlen. Dann bekamen wir jeder eine Karte, auf der eine Frage stand, welche wir beantworten mussten. Die Fragen waren völlig unterschiedlicher Art und reichten von: Woran erinnerst du dich, wenn du an die Verstorbene/den Verstorbenen denkst? bis hin zur Frage: Auf welchen Baum bist du schon geklettert? Uns wurde so authentisch und einfühlsam vermittelt, wie mit den Kindern und Jugendlichen einmal im Monat während der zweistündigen Sitzung umgegangen wird, was uns sehr beeindruckt hat.
In 90 Minuten, die wir im Ambulanten Hospiz--Dienst Husum verbringen durften, haben eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig ihre Arbeit für trauernde Kinder und Jugendliche ist. Die Kombination aus Informationen, kreativen Methoden und persönlichen Erlebnissen machten unseren Besuch zu einem interessanten und bewegenden Erlebnis. Der AHD steht nicht nur für Trauer und Ehrlichkeit, sondern vermittelt auch Mut und Hoffnung, den Schmerz zu bewältigen und wieder ins Leben zurückzufinden.
Wir hoffen natürlich, dass unsere gesammelte Spende den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubert und einen unvergesslichen Tag ermöglicht, z.B. bei einem gemeinamen Besuch in Tolk oder auf dem Alpakahöfle auf Nordstrand.
Zum Abschluss der Veranstaltung gab es ein gemeinsames Mittagessen im To Gao, wo wir dann diese Erlebnis noch einmal Revue passieren ließen und zu dem Fazit kamen, dass wir nicht so schnell vergessen werden und froh sind, dass es eine solche Trauerbegleitun sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene in Husum gibt.
Der Beitrag wurde uns vom Deutsch-LK stellvertretend für den gesamten 13. Jahrgang des Beruflichen Gymnasiums zur Verfügung getsellt.
Gedanken...
"Wie kann ich all das nur schaffen?"
"Ich bin doch überhaupt nicht darauf vorbereitet!"
"Ich bin solchen Problemen einfach nicht gewachsen!"
"Ich fühle mich völlig überfordert"
Wünsche...
„Ich möchte in gewohnter Umgebung bleiben.“
„Ich möchte ohne Schmerzen sterben.“
„Ich möchte, dass jemand bei mir ist.“
Wir sind für Sie da!
Wir bringen Zeit mit, nehmen Anteil und sind Gesprächspartner für Sie und Ihre Angehörigen.